70. Jubiläum der „60 Seemeilen von Berlin"

23. Juni 2019
Kategorie: 
Sport

Die 60 Seemeilen von Berlin einmal anders…

50 Yachten folgten der Einladung zu der diesjährigen 70. Jubiläumsregatta um die 60 Seemeilen von Berlin. Die insgesamt 157 Segler fanden den Weg nicht nur aus Vereinen an Wannsee, Havel und aus Tegel, sondern zum wiederholten Mal auch von der Dahme (SCF 1891), aus Zeuthen, Schmöckwitz, Wendenschloss und Potsdam. Aus Bremerhaven waren außerdem sechs Crewmitglieder der Gorch Fock angereist, die als willkommene Gäste bei einer Reihe von Clubmitgliedern des PYC mitsegelten. Der Potsdamer Yacht Club stellte die stärkste Flotte mit 14 Booten.
Die beträchtliche Altersspanne der Teilnehmer beweist die anhaltende Anziehungskraft der Regatta für Teilnehmer jeden Alters: Der Jüngste war gerade mal 8 Jahre alt und der Erfahrenste 87 Jahre! Bei vielen wird die Traditonsregatta auch zu einer persönlichen Tradition: So konnte Reinhard Fällenbacher (PYC) das 70. Jubiläum der „60 Seemeilen“ als persönliches 50. Jubiläum seiner Teilnahme an der Regatta feiern!
Den Weg zur Steuermannsbesprechung am Mittwoch fanden trotz des Unwetters gut gelaunte Segler, die Live-Musik, Getränke und Gegrilltes genießen konnten. Jeder fieberte nun dem Start am Freitag entgegen, da die Wettervorhersage sehr positiv ausgefallen und alle gespannt waren, wie das Tracking funktionieren würde.

Am Freitag starteten die Boote pünktlich um 17.00 Uhr bei leichtem Wind aus Süd-Ost ihre Wettfahrt durch die Nacht.

Doch kurz darauf wurde alles anders…
Ungewohnt früh schlief der Wind zunehmend ein, und die erste Runde schien wieder einmal nicht enden zu wollen. Während die zuerst gestarteten Boote aus dem Schlauch noch mit etwas Wind herauskamen, bevor er Pause machte, hatten die später gestarteten, langsameren Boote hier nur noch gelegentlich Wind, trieben langsam vorwärts und waren erst weit nach 20.30 Uhr wieder in Höhe von Schwanenwerder, wo ihnen schon die schnelleren Boote entgegenkamen.
Hier fiel eine Vorentscheidung für das Rennen, denn als die langsameren Boote in den Wannsee einbogen, wurden sie von auflebendem Wind empfangen. Die schnelleren Boote jedoch kamen auf dem Weg nach Lindwerder nicht in den Genuss des Windes, so dass das Feld von hinten immer näher kam und den Wind mitbrachte. So verloren die vorderen Yachten hier sehr viel Zeit, wovon sie sich im Laufe der Regatta nicht mehr erholen konnten. Bei weiter auffrischendem Wind wurden die Rundenzeiten immer kürzer, bis gegen 4:00 Uhr eine breite Gewitterfront von Kleinmachnow bis nach Potsdam aufzog. Aus Sicherheitsgründen entschloss sich der Wettfahrtleiter Christian von Walthausen zur Abkürzung der Wettfahrt, die sonst sicher über die gesamte Distanz gegangen wäre.

Zur Siegerehrung konnte der stellvertretende Vorsitzende, Dr. Constantin Elfe, den Präsidenten des Landessportbundes Berlin, Thomas Härtel, mit seiner Gattin begrüßen. Erfreulich viele Teilnehmer waren gekommen und freuten sich über Frisches vom Grill, Kuchen und Getränke. Im Hintergrund wurde eine Diaschau mit ersten Bildern der Regatta gezeigt. Routiniert wie immer und mit Unterstützung des wirklich interessanten Trackingsystems hatte Matthias Menningen am Sonnabend die Auswertung durchgeführt und war zu einem überraschenden Endergebnis nach 5 Runden gekommen:

In der Gesamtwertung nach berechneter Zeit gewann Matthias Kiefer (SCF 1891) mit seiner Mannschaft, zu der auch Martin Romberg (PYC) gehörte, vor Axel Bergmann (PYC), Walter John (ZYC) und Martin Meyer (PYC), der auch die Einhandwertung für sich entscheiden konnte.

Weitere Ergebnisse hier.
Außerdem besteht die Möglichkeit, den Verlauf der Regatta im Nachhinein noch einmal über das Trackingsystem zu verfolgen. Der Pfeil am linken Bildrand eröffnet weitere Optionen. So können z.B. bestimmte Boote ausgewählt werden, wenn man anschließend auf „Show Fleet Rankings“ klickt.

Martin Romberg
 



Vgl. auch: kurz & knapp, Nr. 24, 2019.