Eine neue Erfahrung – H-Boot-Weltmeisterschaft 2022

06. Juli 2022
Kategorie: 
Sport
Jugend

Anreise: Samstag nach Warnemünde - mit ganz anderen Segelsachen als für eine 420er Regatta.

Irgendwie alles anders, alles neu, spannend oder doch nur Wasser und Wind?

Wir sind eine vierköpfige Crew mit Steuermann Alexander Krause (VSaW), Ansgar Schönborn (SC Gothia), Dino Grobe (PYC), Romeo Grobe (PYC), die am Sonntag ein leichtes Workout, einen Saunabesuch und ein Schnitzelessen genießen durften. Danach ging es zum Vermessen und Wiegen. Das Gesamtgewicht durfte nicht überschritten werden. Aber da wir zwei Leichtgewichte an Bord hatten, war alles kein Problem. 

Als unser vierter Mann kam, war die Motivation groß und wir wollten direkt raus - ein wenig trainieren. Doch der Wind ignorierte unsere Motivation und wir wussten nicht, ob die anderen Boote draußen ankerten oder durchs Wasser trieben. Also haben wir wieder alles eingepackt und einen Hafenspaziergang gemacht. Montag ...  war das Practice Race angesetzt und noch viel wichtiger, das zweite Training von uns überhaupt. Wir sind um 10 Uhr im Hafen angekommen und haben das Boot schnell aufgebaut. Wir haben uns sehr beeilt, um nochmal ein Training vor dem Practice Race starten zu können, damit die Abläufe für mich, den Quereinsteiger, in Fleisch und Blut übergehen. Wir durften auch direkt fünf Mal starten, da alle überambitioniert waren. Nach fünf Anläufen hatten wir guten Speed und fuhren saubere Höhe. Das Problem lag aber an der Taktik: Wir waren komplett auf der falschen Seite. Diesen Fehler konnten wir nicht mehr bereinigen und fuhren trotzdem in der ersten Hälfte ins Ziel.

... an Land gab es dann das Eröffnungsplädoyer und drei Freibier pro Segler.... eine Menge. ;)


Die ersten Wettfahrten ...

Dienstag, erster richtiger Regattatag: Wind von 16 bis 24 Knoten. An Land lief alles wie am Schnürchen. Auf dem Wasser jedoch nicht. Uns riss beim Rausfahren das Achterstak. Wir haben es schnell reparieren können, da wir nicht Vorwind rausgefahren sind, der Mast hätte sonst brechen können. Das war aber nicht das einzige Materialversagen. Beim zweiten Start riss eine Lee-Rolle, die die Fock führen sollte, ab. Ansgar Schönborn konnte jedoch sehr schnell improvisieren und wir sind das Rennen ohne große Beeinträchtigungen zu Ende gefahren. Das war es aber noch nicht für das zweite Rennen. Als Strafe für die Berührung mit einem anderem Boot mussten wir einen 360-Grad-Kringel machen. Mist, großer Mist - ich dachte sowas passiert nur im Opti!!

Ansonsten verliefen die Rennen gut und unser Boot hatte keine Probleme mit Geschwindigkeit und Höhe. Leider gab es immer kleine Situationen, die uns ein paar Plätze kosteten. Zum Schluss, im dritten Rennen, hat der Wettfahrtleiter sich bei allen unbeliebt gemacht. Er hat das Rennen abgebrochen, wobei kein Segler das nachvollziehen konnte. Wir sind also reingefahren, haben abgebaut und durften noch einmal unser ganzes Boot auf Makel untersuchen und diese beheben. Wir sind alle sehr müde und kaputt, da das ganze Team so eine Belastung nicht mehr gewohnt ist.

Platz 23 im ersten Rennen und Platz 27 im zweiten ist für uns bei der WM schon ein kleiner Erfolg. Derzeit gesamt 25. Platz.

Wir wollen aber weiter nach vorne. Meine Clubkollegen Fam. Köhne und Bodewig (PYC) sind am ersten Tag auf einen tollen 5 Platz gesegelt. Team-Training zahlt sich aus.

Euer Romeo