ILCA Senioren EM und Happy End in 2022

08. Dezember 2022
Kategorie: 
Sport

Ein langes Trainings- und Regattajahr ging für Gesa Ende November mit der ILCA 6 Senioren EM in Hyères/ Südfrankreich zu Ende. Hier ihr Bericht mit einem Highlight am Ende:

„Nach der Französischen Meisterschaft Ende Oktober stand die letzte große internationale Regatta auf dem Programm. Vom 16. bis zum 21. November hatte ich die Möglichkeit, mich mit den Top Seglerinnen aus Europa (sowie aus USA und Australien) zu messen. Unter ihnen auch die Olympia-Goldmedaillengewinnerin 2016 Marit Bouwmeester und aus Deutschland die beste Seniorin, Julia Büsselberg, sowie Seglerinnen aus meiner Kieler Trainingsgruppe.Eigentlich ging es nur darum, Erfahrungen zu sammeln, einen guten Speed hinzulegen und nicht allzu viele Fehler zu machen. Allerdings bin ich auch nicht hingefahren, um ganz hinten herumzufahren. Im letzten Jahr in Varna konnte ich schon 14 Teilnehmerinnen hinter mir lassen, wobei ich zu den jüngsten Seglerinnen gehörte. Aber der Reihe nach.

Am ersten Tag wurden bei 110 Teilnehmerinnen in insgesamt zwei Fleets jeweils zwei Rennen gefahren. Mit 31 und 44 war ich nicht zufrieden, hatte ich doch gemerkt, dass die Goldfleet grundsätzlich in Reichweite war. Die Bedingungen waren ok und variierten von 10 Knoten zu Beginn bis rund 20 Knoten am Ende. Am zweiten Tag Start mit 20 Knoten und dann abnehmend auf 10 wurden erneut zwei Rennen gefahren. Wieder 42 und 41 und nur noch ein Tag in der Qualifikation, die am dritten Tag nur ein Rennen mit einer 35 brachte.

In den Finalrennen in der Silver-Fleet lief es dann besser. An drei Tagen wurden nochmal insgesamt 5 Rennen gefahren. Darunter für mich ein zweiter Platz, der sich sehr gut anfühlte. Insgesamt wurden meine Ergebnisse auch durch wirklich schlechte Starts beeinflusst. Hieran muss ich im Winter arbeiten. Bei den Junioren kann ich in der Regel nicht optimale Starts auf der Kreuz oder einem schnellen Vorwind noch ausgleichen. Das funktioniert bei den sehr erfahrenen Senioren, die teilweise 15-20 Jahre mehr Erfahrung als ich haben, so gar nicht. Einmal hintendran hatte ich keine Chance, wieder aufzuholen.

So ging die Saison mit der EM und einem insgesamt 71. Platz zu Ende. Das klingt nicht so toll, aber ich konnte rund 40 Seglerinnen hinter mir lassen und wurde drittbeste deutsche Teilnehmerin. Damit konnte die Rückfahrt nach Kiel erfolgen, die ich zusammen mit einem Segler aus Kiel direkt nach dem Verladen antrat. Wir benötigten für den Bootstransport mit nur kurzen Schlafpausen rund 20 Stunden und waren entsprechend platt. Am nächsten Tag ging es nach Berlin zur Bestenehrung des Berliner Segler-Verbandes im Rahmen der Boot and Fun-Galanacht. Zwei Tage später ging die Ehrungen bei der Bezirksbürgermeisterin Steglitz- Zehlendorf in die nächste Runde. Das war klasse, weil ich bei diesen Gelegenheiten auch wieder viele Seglerinnen und Segler aus meiner Opti- und Berliner Laserzeit getroffen habe.

Zurück in Kiel fand ich dann eine Mail vom Deutschen Seglerverband. Ich wurde nach einem Jahr in der Trainingsgruppe in die Nationalmannschaft aufgenommen! Ich habe mich sehr gefreut, ist es doch die Anerkennung meiner Leistungen und meines Trainingseinsatzes im Jahr 2022, die ohne die Unterstützung des PYC und seiner Mitglieder nicht möglich gewesen wäre. Vielen Dank an Euch alle!

Im Dezember trainieren wir noch in Kiel (kalte Förde bei noch kälterem Ostwind…), bevor es im Januar zu zwei Trainingsblöcken nach Cádiz in der Nähe von Sevilla an der spanischen Atlantikküste geht. Die Temperaturen werden durch die Nähe zu Afrika dann hoffentlich eher warm sein. Ich werden weiter berichten. Viele Grüße aus Kiel und eine schöne Adventszeit, Eure Gesa“