Italiener “tanzen“ sich zum Sieg beim 31. OTC

04. November 2018
Kategorie: 
Jugend

Ein “Tänzchen“ zum Warmmachen, später heiße “Segeltänzchen“ mit den gegnerischen Teams auf dem Wasser. Der Sieg beim diesjährigen Optimist Team Cup war dem italienischen Team am Ende nicht zu nehmen. Für Kenner der Opti Klasse nicht gänzlich unerwartet, brachten doch die Azzurri mit dem zweimaligen Weltmeister Marco Gradoni, den Erst-und Drittplatzierten der diesjährigen Europameisterschaft Alex Demurtas und Lorenzo Pezzilli sowie den ebenfalls im Vorderfeld der diesjährigen Weltmeisterschaften platzierten Seglern Davide Nuccorini und Alessandro Cortese das von der Papierform her mit Abstand stärkste Team an den Start. Aber das Teamsegeln hat bekannterweise seine eigenen Gesetzmäßigkeiten. Doch vielleicht der Reihe nach:

Der Opti Team Cup war dieses Jahr erstmalig auf drei Tage verlängert worden und begann daher bereits am Freitag. Einige Teams waren schon im Laufe der Woche angereist um im Vorfeld die Bedingungen auf dem Wannsee auszuloten. Diese sind ja gerade für Segler und Seglerinnen, die hauptsächlich auf dem Meer segeln, zum Teil sehr gewöhnungsbedürftig. Nach einem gemeinsamen Frühstück und der Eröffnungsfeier begrüßte der Wannsee die Optimisten-Segler aus aller Welt am Freitagmorgen mit kaltem Herbstwetter und konstantem Wind. Ähnlich wie in den Jahren zuvor hatte sich ungefähr die Hälfte der Teams dafür entschieden, dass Angebot des PYC zur Unterbringung in Gastfamilien anzunehmen. Der zweite Vorsitzende Hartmut Papenthin wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass dieses Angebot ruhig von noch mehr Teams genutzt werden könne, da es beim Opti Team Cup neben dem Segeln ja vor allem darum ginge, Freunde aus aller Welt zu gewinnen.

Am Freitag wurde auf zwei parallelen Kursen von 11 Uhr bis 18 Uhr gesegelt. Als die letzten Segler vom Wasser kamen, war es schon fast dunkel. Ungeschlagen war wie erwartet das italienische Team in die „Round Robin“ gestartet, bei welcher jedes Team einmal gegen jedes andere Team segelt, und führte damit zu diesem Zeitpunkt bereits vor den Mannschaften aus Polen und den Titelverteidigern vom Lauderdale Yacht Club aus den USA.  Das erste Team des Potsdamer Yacht Club, vertreten durch Samuel Tolckmitt, Clara Held, Romeo Grobe und Moritz Peschke, war nach dem ersten Tag gut positioniert und konnte einige wichtige Siege verzeichnen. 

Am noch etwas kälteren zweiten Tag zwei wurde morgens die Round Robin beendet. Dabei konnte etwas überraschend die amerikanische Mannschaft den Italienern die einzige Niederlage im Verlauf der Regatta zufügen. Nachdem gegen Mittag jedes Team einmal gegen jedes andere Team gesegelt war, ging es für Segler, Trainer, Schiedsrichter und Wettfahrtleitung an Land, wo heiße Schokolade und Crepes warteten. Während draußen geschmaust wurde, rechneten Organisator Stefan Weger und sein Team im Büro die Zwischenergebnisse aus. Die 15 Teams wurden nun entsprechend dem Ergebnis der Vorrunde der Gold- oder Silberfleet zugeordnet: die besten acht Teams landeten im Goldfleet, die verbleibenden sieben im Silberfleet.

Auch das Team des Potsdamer Yacht Club hatte erfreulicherweise den Einzug in die  Goldgruppe geschafft. Nach  einigen spannenden Rennen in den Gruppen ließen die Wettfahrtleiter Thomas Freundel und Frank Thieme die Segler schon am frühen Nachmittag wieder in den Hafen segeln. In der Gastronomie des PYC ging es am Abend rund: Musik, Pizza, Tombola. Ob mit Preis von der Tombola oder ohne: die Kinder verließen an diesem Abend den Yacht Club mit einem Lächeln auf den Lippen.

Am Sonntag schließlich wurde es ernst: in den letzten Rennen in Gruppen kristallisierten sich am Morgen die Teams heraus, die sich für das große und das kleine Finale qualifizieren sollten: Italien gegen das Team Polen 1 um den Gesamtsieg beim Opti Team Cup, die Titelverteidiger aus den USA gegen Team Polen 2 um den dritten Platz.

Mit Geschick, ausgezeichnetem Bootshandling und gewiefter Taktik gelang es dem italienischen Team, das Finale gegen die polnischen Segler/innen Agnieszka Pawlowska, Jeremi Szczukowski, Rafal Pogorzelski, Jacek Kalinowski und Antoni Lipinski eindeutig für sich zu entscheiden. Auch Team USA besiegte das zweite polnische Team zwei Mal hintereinander und landete damit auf dem dritten Platz. Die Freude der Teams war groß: Auf beiden Seiten der „Charlie“ fielen Segler ihren Trainern um den Hals.

Das erste Team des Potsdamer Yacht Club Clubs verpasste das kleine Finale hauchdünn um nur einen halben Punkt. Da dieses Team sich durch den Gewinn des German Team Cups als offizieller deutscher Vertrteter für den Internationationalen Team Cup qualifiziert hatte, waren für den Potsdamer Yacht Club als zuzsätzliches Gastgeber-Team noch Kjell Semmer, Annabell Knoop, Hans Haberland und Olav Hamel mit dabei. Sie schlugen sich gegen die internationalen Teams sehr achtbar und konnten in der Vorrunde 3, in der Finalrunde dann immerhin noch 2 Rennsiege ersegeln. 

Mit einer stimmungsvollen Siegerehrung beendeten Hartmut Papenthin, Stefan Weger, Thomas Freundel und Frank Thieme den 31. Optimist Team Cup. Unter den Seglern wurden anschließend Nummern ausgetauscht, Souvenirs verteilt, Hände geschüttelt. Denn auch wenn alle Teams jetzt wieder in ihre Länder zurückreisen, werden doch viele nächstes Jahr wieder kommen wenn der nächste Opti Team Cup lockt: mit heißer Schokolade, Teamwork und internationalen Segelfreundschaften. Am Ende steht wieder ein großes Dankschön an alle Helfer/innen, die dieses Event auf dem Wasser und an Land erst in dieser Form möglich machen.