RORC Carribean 600 – ein schwieriges Rennen für die "Rafale"

Nach dem RORC Transatlantic Race 2023, bei dem die Rafale (Elliott 52; Eigner: Henri de Bokay) unter Steuermann Philipp Kadelbach (VSaW) auf den 3. Platz segelte (k&k 03/2023), zählte Sophie von Waldow nun auch bei der karibischen Offshore Regatta Carribean 600 zur hochmotivierten Crew. Die Regatta führt über 600 Seemeilen entlang einiger der schönsten Inseln der Leeward Islands, mit Guadelupe im Süden und Anguilla im Norden.
Die Voraussetzungen waren also vorzüglich, ein kompletter Ausfall der Hydraulik durch Überhitzung kurz nach dem Start ließ die mit elf Wegemarken (entsprechend häufige Manöver) und den kniffligen Windschatten der Inseln ohnehin höchst anspruchsvolle Regatta zu einer noch größeren Herausforderung werden. Durch die unentdeckten Fehler von Subunternehmern war die Rafale in ihrer Funktionalität vor der ersten Tonne erheblich eingeschränkt: keine hydraulische Neigung des Kiels oder Einstellung von Baumniederholer, Vor- oder Unterliek. Folglich lag die Rafale bereits am ersten Wegepunkt 6,5 sm hinter ihrem Feld.
Zum Glück ließen sich die technischen Probleme kurzfristig beheben. Die Aufholjagd wurde jedoch durch endlose Algenfelder, die kaum Platz für Überholmanöver ließen, erschwert. Dazu gesellten sich viel Regen und nachlassender Wind – es muss zum Verzweifeln gewesen sein.
Die Zusammenfassung in Sophies Worten liest sich wie folgt:

"Tough race. We lost all hydraulics (keel canting and separate system for main/ outhaul/ cunnigham) minutes after the start. Unspotted subcontractors’ errors. No tacking. Out into adverse current and wave with a bad mainsail. 6.5 NM behind our pack at the first corner. Continued in weakening wind (no way to catch up) and endless fields of sargassum, at 93% polar (instead of 100%+ as we have been improving all season). Plenty of squalls and rain. No passing lanes. Tried one at the Guadeloupe wind shadow corner. Didn’t work out. We got stuck. From then on it was a procession.
Goods news: good sailing by the crew, great trimming and manoeuvres, excellent atmosphere on board, team never gave up. At least, we managed some catching up.
It often felt bittersweet, but we all know that the bitterness fades, and we‘ll cherish the memories of sailing fast and in good company between all these beautiful islands. Glad that we all made it home safely and in good spirits."

Nach 2 Tagen, 15 Minuten und 12 Sekunden kam die Rafale am 23. Februar ins Ziel und belegte Platz 21 von 46 gestarteten und 43 gewerteten Schiffen. Chapeau! Eine beeindruckende Leistung!
Alle Ergebnisse unter sailracehq.com.