Rund Rügen – Plan und Wirklichkeit

06. August 2021
Kategorie: 
Seesegler

Woche 1
An Samstagmorgen ging es los. Mit gelegtem Mast durch die Kanäle in Richtung Ostsee. Der Plan war Rund Rügen.
Mit Familienbesuch bis Schwedt erreichten wir die Spandauer Schleuse ohne Wartezeit. Nachdem der Schleusenwart wieder Grün zum Rausfahren gegeben hat, war unser Motor wohl noch nicht bereit dafür. Per Funk haben wir den Schleusenwart informiert und er schlug vor, uns rauszuziehen. Das klappte hervorragend, ein Dank an den Schleusenwart! Kurz hinter der Schleuse machten wir fest... der Motor sprang auch wieder an, ohne dass der Fehler gefunden wurde.

An der Schleuse Lehnitz angekommen, hat uns der Schleusenwart noch reingewunken. Wie das Bild zeigt, war es proppevoll. Den Motor haben wir vorsichtshalber angelassen. Witzigerweise gaben wir Hans-Joachim Motzkus in der Schleuse getroffen; er war eine Stunde vor uns im PYC losgefahren. Es ging alles gut und wir sind in Marienwerder, als erstem Stopp, angekommen. Jetzt ging es auf Fehlersuche. Nach zwei Stunden konnte wir ein loses Kabel am Starterrelais als Übeltäter identifizieren.
Am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung Schwedt. Im Schiffshebewerk Niederfinow waren wir, nach nur 20 Minuten Wartezeit, alleine. Der Weg bis zur Hohensaatener Schleuse verlief ohne besondere Vorkommnisse. Während wir am Haltepunkt für Sportboote festmachten, rief aus dem Lautsprecher ein etwas rüder Schleusenwart, wir müssten auf dem Knopf drücken, wenn die Schleuse geöffnet werden soll. Etwas verwirrt, wir waren ja noch nicht soweit, fragten wir nach, ob wir jetzt trotzdem noch den Knopf drücken sollen. Er hatte uns da offensichtlich bemerkt. Nein, aber wir sollten vorfahren, war die Antwort. Also lösten wir die Leine wieder und fuhren vor die Schleuse. „Jetzt muss ich aber mal schimpfen! Wie wollen Sie denn vor der Schleuse die Ampel sehen?" rief es unwirsch aus dem Lautsprecher. ???? auf unseren Gesichtern. Also wieder ran an die Haltestelle und, kaum festgemacht, sprang die Ampel auf Grün. Ein Glück waren wir als Crew gut gelaunt und eingespielt. Nachdem die Schleusentore aufgingen, warteten wir artig auf die grüne Ampel … ??? ... bis die vor der Schleuse wartenden Boote sich anschickten hineinzufahren. Aufgrund des vorherigen Verhaltens des Schleusenwarts fragten wir über Funk an, ob wir rausfahren dürften. „Ach, ist noch nicht Grün? Habe ich wohl die Lichter verwechselt. Fahren Sie bitte vorsichtig raus." Gesagt, getan. In Schwedt angekommen haben wir die halbe Crew, wie geplant, abgesetzt und uns zu zweit am nächsten Tag auf den Weg nach Stettin gemacht. Hans-Joachim hatte uns über WhatsApp mitgeteilt, dass die Leute in der Marina Hotele bei ihm keine gute Arbeit beim Maststellen geleistet haben. Daher entschieden wir uns kurzfristig um und ließen den Mast beim AZS Stettin stellen. Eine gute Entscheidung, da der Bootsmann ein kompetenter Mann ist, hat alles recht schnell und ohne Schäden geklappt.
Wir freuten uns, endlich zu segeln, nachdem wir nun schon drei Tagen nur motorend vorwärts gekommen waren. Leider blieb es bei einem halbstündigen Versuch aus Stettin raus, da der Wind aus der „falschen" Richtung und zu wenig blies! Den Rest fuhren wir wieder unter Motor bis nach Swinemünde.
Aber am nächsten Tag, da wird's dann endlich ans Segeln gehen ... Von acht Stunden Fahrt bis nach Thiessow konnten wir vier Stunden Segeln genießen, bis uns der Wind einen Strich durch die Rechnung machte.. Wie schön. Diese vier Stunden waren die nächsten vier Tage die einzige Segelzeit, da wir in Thiessow eingeweht waren.

Woche 2
Am Sonntag konnten wir endlich wieder segeln. Da aber für Montag wieder zu viel Wind angesagt war, entschieden wir uns für einen Trip nach Sellin. Dort trafen wir auf unseren Clubkameraden Clemens Roither. Montag war ein Hafentag mit Sightseeing in Sellin. Wir ließen den Abend mit leckerem Essen vom Bordgrill ausklingen. Für den nächsten Tag verabredeten wir uns für einen gemeinsamen Törn nach Lauterbach. Aufgrund des tollen Segelwetters konnten wir so herrliche Fotos und Videos gegenseitig von unseren Booten machen.

[Forts. folgt]

Susanne Clark