Freddie und Lucas 3. bei Junioren WM

08. Juli 2019
Kategorie: 
Sport

Freddie Eichhorst und Lucas Schlüter wurden am gestrigen Sonntag (7.7.) sensationell Dritte bei der Junioren WM der 470er in Portoroz/ Slowenien! Der Club gratuliert herzlich und freut sich mit den beden, die bisher ein durchwachsenes Jahr durchgemacht haben. Jetzt ist der Knoten geplatzt! Sie lieferten sich bis zum Schluss einen ganz engen Wettkampf mit einem portugiesischen Team behielten die Nerven in den Finalrennen sowie im Medal Race und belohnten sich mit der Bronzemedaille. Hier schon einmal die Ergebnisse. Ebenso dabei und kurzfristig eingesprungen ist der erfahrene Vorschoter und Steuermann im Bundesliga Team Mike Pryzybl, der mit Theresa Löffler vom DTYC das Gold Fleet souverän erreicht hat und als drittbestes Boot insgesamt 24. wurde. Auch den beiden gratulieren wir herzlich. Hier der Bericht von Lucas und Freddie:

"Als wir am 25. Juni in Portorož/ Slowenien anreisten, hatten wir vor Beginn der WM auf der Adria noch 5 Trainingstage. Wir nutzten die Tage, um ganz entspannt das Revier kennenzulernen und uns an 35 Grad und viel Sonne zu gewöhnen. Die letzten essentiellen Trainingsaspekte konnten wir 2 Wochen zuvor im Trainingslager in Warnemünde vertiefen und gingen mit einem guten Gefühl in den ersten Regattatag der WM. Insgesamt waren 12 Wettfahrten inkl. Medal Race/Last Race geplant.

 

Nach den ersten 5 Rennen/ Qualifikationsläufen wurde das Feld in zwei Fleets eingeteilt. Die besten 50% des Feldes segelten fortan in Gold, die restlichen in Silber eingeteilt. Deshalb war es für uns wichtig, solide in die Regatta zu starten und möglichst keinen Streicher einzufahren, zumal auch nur einer vorgesehen war. Dies gelang uns sehr gut und wir beendeten die Qualifikationsrennen mit einem 9. Platz als Streicher. Somit konnten wir uns vorerst in den Top 10 etablieren. Damit waren wir sehr zufrieden und realisierten schnell, dass wir bei dem leichten Wind, der bei der Qualifikationsserie herrschte, Potenzial für die ganz vorderen Plätze haben. Als die Finalrennen begannen, wurden wir mit 18-22 Knoten überrascht und hatten als eher leichtes Team hart zu kämpfen. Unglücklicherweise kenterten wir im ersten Finalrennen und konnten danach nur noch wenige Plätze gut machen. In den folgenden zwei Rennen konnten wir wieder in unsere alte Form zurückfinden und uns nochmal mit zwei sehr guten Ergebnissen den 4. Platz insgesamt sichern. Trotz der sehr guten Ausgangsposition waren die Punktabstände nach hinten sehr gering. Wir gingen sehr fokussiert in den nächsten Tag und konnten trotz einer sehr schlechten Wettfahrt und einem 5.Platz unseren 4. Platz halten. Somit blieb nur noch ein Finalrennen für den vorletzten Tag übrig, wo wir erneut den 4. Platz souverän halten konnten.

Nun ging es in das alles entscheidende Medal Race, wo die besten zehn Boote ein letztes Mal gegeneinander segeln und jede Platzierung doppelte Punkte verursacht. Wir hatten uns bestmöglich auf das Medal Race vorbereitet, indem wir entspannt den Vorabend im Restaurant ausklingen ließen. Am nächsten Morgen gingen wir nochmals alle Zielkombinationen durch, die uns eine Bronzemedaille hätte bringen können und haben uns zwei kleine Spickzettel auf den Großbaum geklebt, damit wir zu jedem Zeitpunkt wussten, was Sache ist. Gold und Silber waren bereits vor dem Medal Race nicht mehr in Reichweite.

Wir starteten bei ca. 16-18 Knoten sehr konservativ in das Rennen. Durch einen guten Luvstart hatten wir das gesamte Feld in Lee unter Kontrolle. Bei drehenden Winden dicht unter Land konnten wir an der Luvtonne den ersten Platz sichern. Leider hielten wir den ersten Platz nicht bis zum Gate und mussten uns vom gesamtführenden Boot überholen lassen. Nachdem wir im Anschluss wieder eine nahezu perfekte Kreuz fuhren, kamen wir wieder an Tonne eins mit ca. 30 Metern Vorsprung als Erste an. Ab diesem Zeitpunkt hieß es nur noch auf Verteidigung zu fahren und den letzten Vorwind und anschließenden Halbwind zu überstehen. Als wir das geschafft hatten, wussten wir, wir haben alles dafür getan, die Bronzemedaille zu gewinnen. Als dann der vormals Drittplatzierte durch das Ziel fuhr und bekannt wurde, dass er einen OCS (Frühstart) bekommen hatte, wussten wir, wir haben es geschafft! Wir konnten es kaum fassen und haben vor Freude erstmal das Boot gekentert und mit unseren Teamkollegen auf dem Rumpf gefeiert. An der Stelle auch einen riesen Glückwunsch an alle anderen Medaillengewinner aus dem German Sailing Team!

Unmittelbar im Anschluss steht nun die Junioren Europameisterschaft an, wo wir natürlich probieren wollen an unseren Erfolg anzuknüpfen.

Euer Lucas und Frederick"

Fotos: Uros Kekus Kleva