Historie des Potsdamer Yacht Clubs

Neun Segler verabreden am 10. April 1891 in Potsdam die Gründung des "Seglerverein der Unterhavel" mit dem erklärten Ziel, geregelte sportliche Wettkämpfe mit anderen Segelclubs auszutragen. Die Pflege des Segelsports sollte mit bescheidenen Mitteln erfolgen, man wollte auch unabhängig sein und keinem Verband angehören. Am 3. Mai 1900 wird der ursprüngliche Clubname in "POTSDAMER YACHT CLUB" geändert. Der Bezug auf Potsdam entsprang dem Wunsch vieler Mitglieder, ihre Herkunft aus dieser traditionsreichen Stadt aufzuzeigen.

Das Clubleben hatte in jenen Anfangsjahren noch keinen Mittelpunkt, ein eigenes Haus fehlte; man traf sich in Gaststätten, auch die Boote lagen an verschiedenen Plätzen in Potsdam. Der Bau neuer Yachten, die regelmäßige Teilnahme an den großen Regatten in Kiel, Flensburg und im Ausland, aber auch die Mitverantwortung für die Berliner Herbstwoche (seit 1902) zwingen die Mitglieder, über die Notwendigkeit eines eigenen, für das Clubleben so wichtigen Geländes zu diskutieren.

1904 ging man zunächst eine Fusion mit dem Yachtclub Wannsee ein und wurde dadurch Mitpächter auf einem Grundstück am östlichen Ufer des Berliner Wannsee. Drei Jahre später (1907) wurde dann das heutige Grundstück am südwestlichen Ufer des Wannsee erworben. Nach weiteren zwei Jahren, am 21.Mai 1909, konnte das neue Clubhaus eingeweiht werden.

Der Zeitenumbruch nach dem 1. Weltkrieg führte auch zu einer Veränderung des Segelsports in Deutschland. Der politische und kulturelle Neuanfang bot zum ersten Mal einer größeren Bevölkerungsschicht die Möglichkeit der Teilnahme an dieser bisher so exklusiven Sportart.

Im POTSDAMER YACHT CLUB trennt man sich von vielen überkommenen Vorstellungen, greift neue Ideen zur Bereicherung des Clublebens auf.

Die Gründung der Jugendabteilung (1921), aber auch die jetzt wesentliche stärkere Teilnahme der Clubmitglieder an den nationalen und internationalen Regatten, führen zu einer wesentlichen Erhöhung der Zahl der Mitglieder und der Boote (1930):
418 Mitglieder, 117 Segelyachten und 30 Motorboote.

In der ersten Zeit nach dem 2. Weltkrieg war der Segelsport in Berlin von den Alliierten vollständig verboten worden, 1946 dann aber, im einzigen zugelassenem "Seglerverein Wannsee", erlaubt.

Der Name "POTSDAMER YACHT CLUB" durfte ab 1948 wieder getragen werden, das von den Amerikanern zu einem "recreation center" für ihre Soldaten verwandelte Clubgelände gelangte erst 1956 in den Clubbesitz zurück.

Die politische Situation in Berlin führte zur Zeit der Blockade (1948-1949) zum Zusammenschluss der Berliner Segelvereine im Berliner Segler-Verband (1948), an dessen Gründung unser Clubmitglied Heinz Klaußner wesentlichen Anteil hatte.

Auch die Verpflichtung, die Traditionen des ältesten Segelclubs Berlins, des 1867 gegründeten "Berliner Segler-Club" (BSC), weiter zu pflegen, stammt aus dieser Zeit (1951), da der BSC sein in Ost-Berlin gelegenes Clubgelände an die DDR-Behörden abtreten musste.
Die Wiedervereinigung Deutschlands wirkte sich natürlich auch auf den POTSDAMER YACHT CLUB aus, denn das Leben eines Clubs ist immer ein Spiegelbild der äußeren Umstände. Der POTSDAMER YACHT CLUB sieht die gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen in unserer Stadt, auch und gerade mit ihrer neuen Funktion als Bundeshauptstadt, als eine große Chance, dem Segelsport in unserer Region neue Impulse zu geben.

Kontakt: 

Dr. Rainer Didszuhn

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