PYC kurz und knapp 07 – 2024

Potsdamer Abend  –  Royal Louise  –  Gorch Fock



„Eigentlich braucht man nur ‘nen guten Start …“

103 Gäste waren der Einladung zum diesjährigen Potsdamer Abend am 26. Januar gefolgt. Der Saal war gefüllt, die Terrasse wurde ebenfalls hinzugezogen und das Geschehen im Saal in bewährter Weise auf einen großen Bildschirm auf der Terrasse übertragen. (Herzlichen Dank, Lorenz Haarmann!) Damit die Ehrungen der erfolgreichen Seglerinnen und Segler einigermaßen entspannt über die Bühne gehen konnten, wurden sie rund um die Gänge des abendlichen Menüs drapiert.
Den Anfang machte Falko Ahlers, Zweiter Vorsitzender, der in seiner Funktion als kommissarischer Jugendobmann die Opti-Segler ehrte:
Bei den Opti B stachen im vergangenen Jahr vor allem Lucas Schütz, u.a. als Erster der Berliner Opti-Rangliste und als Berliner Meister, sowie Florian Karl Winkler heraus. Lucas’ ebenso einfacher wie wirkungsvoller Tipp für gelungenes Regattasegeln begeisterte die Anwesenden: „Eigentlich braucht man nur ‘nen guten Start und dann ist man schon ganz weit vorne!“
Erfolgreichster Opti-A-Segler des PYC: Paul Lepa (inzwischen 29er-Segler)
Zweiter Platz im Team Race beim Potsdamer Opti-Quartett: Johanna Krebs, Hugo Hauschke, Carl Schipper und Rafael Scharnbeck
Die Ehrung der Jugendlichen übernahm Sportobmann und ebenfalls kommissarischer Jugendobmann Carsten Hanisch, der als erstes das engagierte ILCA-Team des vergangenen Jahres – Theo Romey, Paul Hirschberger, Jakob Fehlberg und Samuel Böttger – mit ihrem Trainer Bruno Schultze auf die Bühne bat.
Im 29er beendeten Leonie Böcker und Paula Lepa ihre letzte gemeinsame Saison als 15. der deutschen Jahresrangliste.
Das erfolgreiche 420er Duo Caspar Fischer und Ariel Szreider, das in der nächsten Saison ebenfalls getrennte Wege gehen wird, feierte u.a. den Erfolg als Berliner Vizejugendmeister.
Nur einen Platz dahinter landeten bei der Berliner Jugendmeisterschaft Theodor „Eddy“ von Bülow und Jannis Liebig (SV 03).
Nach diesem ersten Schwung von Ehrungen bot die inzwischen servierte Suppe eine kleine Verschnaufpause.

Einen überaus attraktiven Zwischengang, stellte die Rede des Kommandanten der Gorch Fock, KptzS Andreas-Peter Graf von Kielmansegg, dar. Der Kommandant hob den Wert dieser über lange Jahre gewachsenen Freundschaft, über Generationen, Dienstposten- und Ämterwechsel hinweg, hervor, der für die Besatzung der Gorch Fock besonders in den schwierigen Zeiten der Werft spürbar wurde. Die Hilfe und der Zuspruch, die durch den Potsdamer Yacht Club kamen, seien nicht vergessen. Er freue sich, so Graf von Kielmansegg, dass man nun ein bisschen etwas zurückgeben könne, indem im vergangenen Jahr Mitglieder des PYC an Bord begrüßt werden durften. Die Potsdamer, die mitgefahren sind, seien ihnen allen sehr willkommene Bordkameraden gewesen - die Großen wie die Kleinen. Ein solches Angebot hofft der Kommandant dem Club auch in diesem Jahr unterbreiten zu können, aller Voraussicht nach Anfang August im Zusammenhang mit einer Einladung des Segelschulschiffs zu einem Großseglertreffen nach Stettin und der anschließenden Weiterfahrt zur Hanse Sail nach Warnemünde bzw. der Heimreise zurück nach Kiel. [Martin Meyers Doku der Reise 2023 s. YouTube-Channel des PYC]
Der „langen, langen Tradition“ der Gastgeschenke folgend, überreichte KptzS von Kielmansegg dem PYC abschließend zum Zeichen der „langen, langen Verbundenheit“ einen „langen, langen Riemen“ von einem der Holzkutter, die früher als Beiboote der Gorch Fock dienten. „Noch bringen wir immer irgendetwas mit“, scherzte der Kommandant, „wenn die Zeiten schwieriger werden und die Ersatzteillage sich verschlechtert, dann holen wir uns das alles Stück für Stück wieder zurück!“


Foto: SP

Nach der Hauptspeise schlug Fahrtenseglerobmann Matthias Haller den Bogen vom Großsegler zu kleineren Schiffen, wie z.B. der Rennyacht Red Bandit (TP 52), auf der mittlerweile sowohl Frederick Eichhorst als auch Sophie von Waldow mitsegeln, die von Matthias Haller als Erste ausgezeichnet wurden.
Geehrt wurden außerdem:
- der schnellste Mini-Class-Rookie bzw. der erfolgreiche Wiederholungstäter in Bezug auf die Silverrudder-Umrundung von Fünen, Rocky Schmidt und Uwe Süring.
- der harte Kern der Snark-Crew, Norbert Dreifürst, Oliver Michel und Dr. Malte Diesselhorst, Teilnehmer u.a. an zahlreichen Seeregatten 
- Antje Schönrock und Dr. Bernhard Sonntag für ihren beeindruckenden Masurentörn auf eigenem Kiel und
- unser ehemaliger Schatzmeister Hans-Joachim Motzkus für seinen Ostseetörn.
Den Franz-Schönborn-Preis erhielt schließlich Mart Friese für seine Teilnahme an der ARC+ (Atlantic Rally for Cruisers) von Gran Canaria via Mindelo, Kap Verde, nach Grenada.

Irgendwann zwischendurch wurde der Hauptgang verputzt und während man Nachspeise genoss, gab es als Sahnehäubchen die Ehrungen des Ressorts Sport noch dazu:
- Im ILCA 6: Gesa Papenthin, die sich als inzwischen 21-Jährige im Seniorinnenbereich als Mitglied des German Sailing Team mit den Olympiasiegerinnen und Weltmeisterinnen misst.
- Im 470er: Clara Held, die mit Julius Franz (VSaW) u.a. Juniorenmeisterin im 470er wurde.
- Im 470er und im Korsar: die „Altmeister“, Uti Thieme (BYC) und Frank Thieme, mit ihren konstant herausragenden Leistungen in beiden Bootsklassen; u.a. Deutsche Vizemeister im 470er und Deutsche Meister im Korsar.
- Im 15er Jollenkreuzer: Marc Romberg und Steuermann Uwe Lätzsch (NRV/YSTM), die im vergangenen Jahr u.a. erneut (nach 2021) Deutsche Meister wurden. Als bestem Regattasegler des PYC soll Marc im Rahmen der IDM 2024 in seinem Heimatverein die Georg-Grünwald-Kette überreicht werden.
- Im H-Boot: Holger Köhne und Crew – Sohn Jan Köhne sowie Sven Ulrich (D12V) und zuweilen auch sein Bruder, Uwe Köhne – ebenfalls, wie Marc Romberg, als Erstplatzierte der Jahresrangliste ihrer Bootsklasse die Saison beendeten, den 4. Platz bei der WM einfuhren und u.a. Ostdeutscher Vizemeister und Berliner Meister wurden. 
Auf die anstehende Saison darf man bei allen gespannt sein!
Das gilt auch für die Weiterentwicklung der „PYCahontas“, der Damencrews des PYC, die zum Abschluss der Ehrungen lobend erwähnt wurden.
Nach einem Dank an Dirk Hilbig und sein wunderbares Gastro-Team klang der Abend, wie immer, bei Tanz und Gesprächen aus.


Foto: SP

Den Bericht mit ausführlichen Informationen über und Fotos von den Geehrten finden Sie auf der Homepage.

Winterlager en miniature

Nachdem der Kommandant der Gorch Fock und die begleitende Gruppe seiner Besatzung im vergangenen Jahr im Anschluss an den Potsdamer Abend einen Überblick über die historischen Seekarten im Bestand der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin erhalten hatten, bot in diesem Jahr der Royal Louise Yacht-und Schifffahrtsverein zu Potsdam e.V. mit seinem Vorsitzenden, unserem Clubkameraden Dr. Gerd Kaiser, an, den Fachleuten der großen Bark einen Einblick in das Winterlager des Miniaturvollschiffs Royal Louise zu geben. 
Am 27. Januar wurde die Abordnung der Gorch Fock also zusammen mit einigen Vertretern des Vorstands des PYC im Fregattenschuppen der Royal Louise willkommen geheißen und vom Vorstand des Royal Louise Yacht- und Schifffahrtsvereins in die Historie des Schiffs, seines speziellen Bootshauses sowie der winterlichen Pflege des maritimen Kleinods eingeführt. „Ohne Frage waren das die fachkundigsten Besucher, die ich bisher erlebt habe“, freute sich Gerd Kaiser im Anschluss an diesen Besuch, der auf Einladung des Kommandanten im Wirtshaus zur Pfaueninsel seinen Abschluss fand.

  
Fotos: SP, OStBtsm Steffen Kreidl


Größeres Schiff – größere Pläne

Im Frühjahr sticht die Gorch Fock nun zur nächsten Ausbildungsreise in See. Am 11. März geht es unter Motor – wegen der um diese Jahreszeit wenig ergiebigen Segelstrecke – zunächst in Richtung Spanien. In Gijón werden die ersten Offizieranwärter an Bord genommen. Über Tanger geht es nach Porto. Nach einem Crewwechsel muss dann auch schon wieder die Heimreise angetreten werden, damit das Schiff rechtzeitig zur Kieler Woche wieder im Heimathafen einläuft. Im Anschluss an die Kieler Woche und nach einem kurzen Flottenurlaub wird es einen Wechsel an der Spitze geben. Gegen Ende Juli übergibt KptzS Andreas-Peter Graf von Kielmansegg das Amt des Kommandanten an Fregattenkapitän Elmar Bornkessel. Unter seiner Leitung findet dann die oben angesprochene Ostseetour im Spätsommer statt. Anschließend ist für das Schiff ein kurzer, routinemäßiger Werftaufenthalt (mit der TÜV-Überprüfung vergleichbar) geplant. – Für den PYC ergibt sich dadurch vielleicht die Möglichkeit, zum Ringelnatz-Cup 2024 wieder einmal eine Abordnung der Gorch Fock zum Mitsegeln willkommen zu heißen!
Die nächste Ausbildungsfahrt ist für das Segelschulschiff im Frühjahr 2025 vorgesehen. Und im Jahr darauf könnte anlässlich des 250. Gründungsjubiläums der USA wieder einmal eine Atlantiküberquerung anstehen
Wenn Sie neugierig geworden sind auf das Arbeitsleben an Bord der Bark, sei Ihnen der interessante Einblick in den Berufsalltag des Wachführers auf dem Segelschulschiff empfohlen, der auf den Webseiten der Marine zur Verfügung steht.

 


Film: Martin Meyer      Mit ganz herzlichem Dank und Gruß an den Kommandanten und die Besatzung der Gorch Fock


Termine

Schließzeit Gastronomie, 27.01.24 bis Mitte März 2024
Clubabend (Basisversion), Mittwoch, 21.02.24, ab 18 Uhr
Clubabend (Basisversion), Mittwoch, 28.02.24, ab 18 Uhr
Clubabend (ggf. noch Basisversion), Mittwoch, 06.03.24, ab 18 Uhr
Clubabend (voraussichtl. „normal“), Trans-Ocean-Treffen, Mittwoch, 13.03.24, ab 18 Uhr
Jahreshauptversammlung, Sonntag, 17.03.24, ab 16 Uhr


Sigrun Putjenter, 25.02.2024