PYC kurz und knapp 10 – 2024

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Athen – Pollença – Palma : Gesa kämpft sich durch

Mit dem Ziel „[…] viel zu lernen und mich langsam aber sicher weiter nach vorne zu arbeiten“ hat Gesa Papenthin inzwischen die ILCA Seniorinnen EM in Athen und den Europa Cup in Pollença, Mallorca, hinter sich gebracht. Die EM begann am 18. Februar mit 2 kn Wind und einer Wartepause im Hafen von Kalamaki. Am zweiten sowie am vierten Tag konnten aufgrund der extrem leichtwindigen, wechselhaften Bedingungen gar keine Wettfahren gesegelt werden. Erst am fünften der sechs Regattatage stellten sich die erhofften konstanten Winde mit einer Stärke von 8 bis 12 kn ein. Gesa beendete die EM nach insgesamt 7 Rennen auf Platz 31 von 55 im Silver Fleet und mit einem 22. Platz im Finale dieses Fleets. [Ergebnisliste: https://eurilca.eu/ ]
Seit Anfang des Monats trainiert sie nun auf Mallorca für die Trofeo Princesa Sofía, eine der drei Qualifikationsregatten für Olympia 2024. In allen zehn olympischen Bootsklassen werden also die weltbesten Seglerinnen und Segler zugegen sein. 
Als erster Test bot sich die Teilnahme am Europa Cup Spain in Pollença vom 8. bis 10. März an, was dem Event prompt einen Teilnehmerrekord mit insgesamt 334 registrierten Teilnehmenden bescherte. Ließ sich der Wind in Griechenland im Februar noch mächtig bitten, so herrschten am vergangenen Wochenende vor Mallorca herausfordernde Bedingungen bei Windstärken von 15 bis über 30 kn. Fünf Wettfahrten konnte das gemischte Feld der ILCA-6-Seglerinnen und -Segler bestreiten. Danach stand für Gesa der 55. von insgesamt 120 Plätzen fest. In der Wertung der Seniorinnen war das der 18. Platz. [Ergebnisliste auf der Website des Veranstalters: Reial Club Nàutic Port de Pollença]
Am 1. April beginnt für die Seglerinnen im ILCA 6 die letzte Qualifikationsregatta für Paris 2024, nach der WM in Mar del Plata sowie der EM in Athen. Bislang hat keine der sechs Seglerinnen des DSV die vom DOSB geforderte Olympia-Norm (unter den ersten zehn Nationen in einer dieser Regatten und mind. neun Punkte gesammelt) erfüllt. Den Nationenstartplatz hatte Julia Büsselberg (VSaW) allerdings bereits bei der WM 2023 mit ihrem 13. Platz gesichert. Jetzt sollte es weitergehen. Wir drücken allen deutschen Seglerinnen die Daumen für maximale Erfolge!

  
Fotos: Gesa Papenthin


Abnahme bestanden – Guten Appetit!

Mit zahlreichen helfenden Händen und engagierten Baufirmen konnte Wirtschaftsobmann Dr. Thomas Storch innerhalb der vorgesehenen Bauzeit zwischen Ende Januar und Mitte März die erforderliche Renovierung der Küche unserer Gastronomie durchführen. Am Dienstag, 12. März, fand die erfolgreiche Abnahme durch das Bezirksamt statt. An den folgenden Tagen räumten Dirk Hilbig und seine Mitarbeiter die Lager, Küche, den Schankraum und das Büro wieder ein. Der Clubabend am Mittwoch, mit sehr gut besuchtem Trans-Ocean-Wintertreffen, verlief für die Gastronomie als erster Test sehr erfolgreich. 
Auch am nächsten Sonntag, 17.03., wird rund um die Jahreshauptversammlung für das leibliche Wohl gesorgt sein. Ab 14 Uhr locken an verschiedenen Ständen Kuchen und ein Imbiss.
Und zum Clubabend am 20. März kann dann wieder der gewohnte, geschätzte gastronomische Betrieb aufgenommen werden.
Die saisonale Speisekarte sowie die Imbiss- und Schnitzelkarte stehen zeitnah wieder auf der Website des PYC zur Verfügung. Außerdem ist ein „Schnitzelsonntag“ in Planung. Die Öffnungszeiten sind wie folgt: Mi., Fr.–So. 16:00–22:00 Uhr.
Herzlich willkommen zurück in Ihrer/Eurer/unserer Clubgastronomie!

  
Fotos: Dirk Hilbig


Für die Bordbibliothek

Suzanne Heywood: Wavewalker : Breaking Free
(HarperCollins, 2023. 397 Seiten. - ISBN 978-0-00-849849-8, 19,00 €)

Etwa drei Wochen bevor Suzanne Heywoods Autobiografie „Wavewalker : Breaking Free“ auf dem britischen Buchmarkt erschien, stellte der Guardian den Titel Ende März dieses Jahres vor und druckte eine Reihe von Exzerpten im Voraus ab. (Vgl.: https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2023/mar/25/) Wer je davon ausgegangen war, eine Kindheit auf einem 70-Fuß-Zweimaster sei zwangsläufig das Material für eine romantische Erzählung, wurde bereits auf dieser Basis schnell eines Besseren belehrt.
Suzanne überlebt die Zyklone, in welche die Familie mit Wavewalker gerät, sie schafft es, sich von ihren egoistischen Eltern zu emanzipieren und ein solches Maß an Bildung anzueignen, dass ihr schließlich der Sprung zurück nach England und die Aufnahme an der Universität von Oxford gelingt. 
Das Buch las sich so packend, dass einige wenige Tage genügten, um Suzanne Heywood innerhalb von 397 Seiten über zehn Jahre und 47.000 Seemeilen zu folgen. Eine Autobiografie bzw. ein Entwicklungsroman, der übrigens eigentlich zwei Heldinnen hat: Suzanne Heywood und Wavewalker. Die eine setzt sich gegen alle Widrigkeiten durch und startet in ein erfolgreiches, selbstbestimmtes Leben; die andere trotzt ebenfalls nach Kräften sämtlichen Unbillen, sie bietet die Bühne für das Drama, das sich über 10 Jahre entfaltet, am Ende verliert sich jedoch ihre Spur. Mehr über dieses Buch – auf unserer Homepage.

  
Cover: © HarperCollins; © Britta John

Sehr viel glücklicher verliefen dagegen offenbar die ersten sieben Lebensjahre der Autorin und Journalistin Britta John an Bord der Claudia Quinta – auf dem Wannsee. In ihrem Bändchen
Britta John: Nüscht wie raus aufs Wasser
(BoD, 2023. 90 Seiten. - ISBN 978-3-7347-1600-3, 19,90 €)
setzt sie den Sommermonaten auf den heimischen Berliner Gewässern ein kleines Denkmal. „Oft trug man den ganzen Tag nichts anderes als Badeanzug und Schwimmflügel. […] Nicht nur die Wochenenden, oft wurden ganze Urlaube in den Sommermonaten auf dem Boot verbracht. […] Auf dem Wasser wurde gekocht, gegessen, geschlafen und gefeiert.“ (John, S. 6 f.) 
Thematisch gruppierte Amateurfotografien aus den 1930er bis 1970er Jahren zeigen dieses unbeschwerte Leben von Berliner und Brandenburger Familien auf dem Wasser. Das klare, übersichtliche Layout gibt einem das Gefühl, ein wohlsortiertes privates kleines Fotoalbum in der Hand zu halten. Lediglich einige zusätzliche zeitliche Einordnungen wären zuweilen sehr wünschenswert. – Wer aber diese Zeiten selbst miterlebt oder einfach ein Faible für wassersportbezogene Alltagsfotografien in Schwarz-Weiß hat, dem wird das Büchlein sicher gefallen.


Liebe Leserinnen und Leser dieses Newsletters,

nach 261 Ausgaben von „kurz + knapp“ muss ich mich aus beruflichen Gründen von Euch/Ihnen als Redakteurin und als Schriftführerin des PYC verabschieden. Wenn die Lektüre des Newsletters in den vergangenen fünf Jahren hinreichend informiert, einen Überblick über die Vielfalt des Potsdamer Yacht Club verschafft und vielleicht auch ein wenig unterhalten hat, würde mich das sehr freuen.
Allzeit gute Fahrt, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und eine wunderbare Segelsaison 2024 wünscht
Sigrun Putjenter


Foto: SP


Termine

Schließzeit Gastronomie, 27.01.24 bis 19.03.2024
Jahreshauptversammlung, Sonntag, 17.03.24, ab 16 Uhr
Clubabend, Rocky Schmidt: „Vom Steg zum Steg – die Mittwochsregatta mal theoretisch segeln“, Mittwoch, 20.03.24, ab 19 Uhr
PYCahontas Saisonplanung, Mittwoch, 20.03.24, ab 19 Uhr
Clubabend, Frank Thieme: „Erfolgreiches Trimmen“, Mittwoch, 27.03.24, ab 19 Uhr
Clubabend, Rocky Schmidt: „Regelkunde an der Tonne vertiefen“, Mittwoch, 03.04.24, ab 19 Uhr


Sigrun Putjenter, 16.03.2024