PYC kurz und knapp 18 - 2020

SARS-CoV-2-Eindämmungsmaßnahmenverordnung  -  Laser UHUs  -  Corona und ewiges Eis



Und wieder ein Silberstreif am nahen Horizont

Die Pressemitteilung der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport vom 7. Mai, welche die verheißungsvolle Überschrift „Sportvereine können wieder loslegen“ trug, ließ bereits Gutes ahnen. Nun bestätigte der BSV die Interpretation der neuesten Änderungen der Verordnung, die sich jeder Segler während der Lektüre vermutlich genau so erhofft hatte:

„Mit der sechsten Änderung der SARS-CoV-2-Eindämmungsmaßnahmenverordnung steht nun fest, dass ab dem 15. Mai der Trainingsbetrieb in den Segelvereinen wieder losgehen kann. Natürlich unter den bekannten Auflagen.
Auch der Wettkampfbetrieb in kontaktfreien Sportarten im Freien ist ab dem 25. Mai 2020 wieder zulässig, soweit er im Rahmen eines Nutzungs- und Hygienekonzeptes des jeweiligen Sportfachverbandes stattfindet.“ (Quelle: BSV Website)

Das eröffnet uns einen erfreulich größeren Spielraum als noch unlängst gedacht. Der Vorstand des Potsdamer Yacht Club wird zügig prüfen, welche Aktivitäten in diesem Rahmen möglich sind, und informiert dann umgehend. Auf dem Weg zurück zu einem normaleren Clubleben wollen wir keine Zeit verlieren!


Der perfekte Sonntagnachmittag – zwischen Schwiegermutter und Imchen

Ohne Verabredung, allein durch die idealen Segelbedingungen aufs Wasser getrieben, tauchten am Sonntagnachmittag 8 Laser (aus diversen Vereinen) in der Nähe der Schwiegermutter auf. Und wenn bereits zwei Boote eine Regatta sind, dann kann man/frau sich vorstellen, was acht dramatisch Segel-entwöhnte Lasersegler sind.
Kaum hatte man sich die Augen gerieben über so viele Laser auf dem Wasser, da zog einer auch schon an und suchte nach Luv zu enteilen - die anderen natürlich hinterher. Ideal in Luv lag Imchen und die dazu gehörige Tonne. Und der Windgott meinte es gut mit uns Seglern, bot entweder die Schwiegermutter oder die grüne Haveltonne als Leefass an. An den Tonnen wurde es dann fast regattamäßig eng und der Ehrgeiz führte zu der einen oder anderen Kenterung, aber der Freude, endlich wieder auf dem Wasser Sport treiben zu können, tat das keinen Abbruch. Als dann schließlich noch die Sonne rauskam, war das PYC-Laser-Master-UHU-Glück fast komplett.
Der Laser ist eben nach wie vor ein tolles Boot, unkompliziert zu handhaben, einfach und doch anspruchsvoll zu segeln und im Moment das ideale Sportgerät, denn das geltende Abstandsgebot ist quasi eingebaut.
Hans Glave

 
Fotos: Hans Glave

Ohne Coronavirus mitten im arktischen Eis – und dennoch von der Pandemie betroffen

Vielleicht erinnern Sie sich an den kurzen Hinweis auf die MOSAiC-Expedition, die größte Arktisexpedition aller Zeiten, den Dr. Sebastian Ufer in kurz & knapp Nr. 4 (2020) Anfang Februar gab? Seit Ende März wird in den Medien zuweilen darüber berichtet, welchen Einfluss die weltweite Ausbreitung des Coronavirus bis hin in den entlegensten Winkel Packeis und auf das Forschungsschiff des Alfred-Wegener-Instituts hat. In einem Interview des amerikanischen Senders NPR erklärte unlängst ein Forscher der University of Georgia: “I never expected to come to the middle of the Arctic Ocean and have my daily life be less restrictive than it would be at home. But in many ways, that's certainly the case at the moment.“ (Quelle: NPR Website)
Dennoch bekommt auch die Polarstern die globalen Auswirkungen zu spüren:

„Mitte Januar sind die Wissenschaftler, zu denen auch mein Kontaktmann gehört, auf die im Polareis driftende Polarstern mit einem russischen Eisbrecher gebracht worden.Sie sollten dann eigentlich Mitte April abgelöst werden. Eine Mannschaftsablösung ist durch Corona und widrige Eisverhältnisse nichts geworden. Der russische Eisbrecher steht wegen Corona nicht mehr zur Verfügung, Kleinflugzeug über Norwegen ging aus gleichem Grund nicht, es konnte wegen hoher Eisbarrieren am Schiff auch keine Landebahn hergestellt werden. Der Kapitän der Polarstern hat sich deshalb entschlossen, die driftende Position im Eis zu verlassen und aus eigener Kraft an die Eiskante zu fahren. Aus Bremerhaven sollen sollen nun 2 deutsche Schiffe die z. Zt. noch in Quarantäne befindliche Ablösemannschaft zur Eiskante nördlich von Spitzbergen bringen und dort die seit April sehnsüchtig auf Ablösung wartende Mannschaft übernehmen.Das muss auf freier See vonstatten gehen, da eine Landung auf Spitzbergen wegen Coronabestimmungen nicht möglich ist. Dann soll die Polarstern mit eigener Kraft zu ihrer vorherigen Position im driftenden Eis zurückkehren. Mal sehen, ob das alles so möglich ist. So hat die Corona-Pandemie selbst die Polarexpedition erheblich durcheinander gebracht."
Dr. Sebastian Ufer


Termine

Bis auf Weiteres:

- muss das Clubhaus leider geschlossen bleiben.



Sigrun Putjenter, 09.05.2020